Gebäude Crowdfunding

Investitionsmodell mit gemischten Beteiligungsgrößen Crowdfunding ist ein neues Wort, das ein altes Konzept neu verpackt – ein Projekt zu finanzieren, indem die Kosten auf möglichst viele verschiedene Leute verteilt werden. Das gleiche Prinzip wird angewandt an der Börse, bei den Steuern und bei Investment Fonds. Internet Technologie hat diesem 'Verteilungsprinzip' eine ganz neue Zugkraft verliehen. Über das Internet ist es leicht Leute zu erreichen, die die gleichen Ziele und Werte teilen und sie zu ermutigen bei der Finanzierung bestimmter Projekte zu helfen. Weil auf diesem Weg außerdem die Kommunikationskosten zwischen grossen Gruppen sehr gering sind, ist es möglich die Investitionskosten weit unterhalb traditioneller Finanzierungsmethoden zu halten.

Kulturelle Wurzeln

Crowdcloud Wikipedia schreibt die historischen Wurzeln des Crowdfundings der Musikindustrie zu. 1997 wurde eine Konzerttour durch eine Fan Internet Kampagne finanziert. Seit nicht ganz so langer Zeit haben Websites wie Kickstarter Schlagzeilen mit ihren bahnbrechenden Finanzierungssystemen gemacht.

Rechtliche Hürden

Weil es für kulturelle Unternehmen viel zu schwierig und teuer wäre, die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen, die für alle Formen von öffentlichen Investitionsangeboten gelten, lassen die meisten Crowdfunding Websites die Leute gar nicht direkt in die Projekte investieren. Stattdessen bieten die Initiatoren kleine Belohnungen an, wie z.B. persönliche Dankschreiben, freie Konzertkarten oder eine Vorabversion des neuen Produktes. Im Gegenzug erwarten sie eine bestimmte Form von Unterstützung des Projektes.

Ein urbanes Entwicklungsprojekt zu finanzieren, ist natürlich ein ganz anderes Spiel. Anders als Musik, kann man ein Gebäude nicht so leicht gerecht mit vielen Leuten teilen. Außer für den Fall eines wichtigen öffentlichen Gebäudes, müßte ein Gebäude, dass sich aus Crowdfunding finanziert, entweder Zinsen auf die Investition oder ein Teileigentum an dem Gebäude anbieten. Dies müßte dann korrekterweise Crowdinvesting heißen anstatt Crowdfunding.

Crowdinvesting

Wenn ein möglicher finanzieller Gewinn mit der Investition verbunden ist, fällt das Projekt unter die gleichen Gesetzmäßigkeiten, die auch für z.B. Goldmann Sachs gelten. In den U.S.A. benötigen Investment Fonds die Zulassung durch die Securities and Exchange Commission (SEC). Aufgrund der strengen Regeln, die unerfahrene Investoren vor Betrug schützen sollen, gibt es keine amerikanischen Crowdinvesting Websites, außer jenen, die ausschliesslich für professionelle Investoren zugelassen sind, wie CircleUp.

Dies ändert sich gerade. Der JOBS Act wird die Regeln für Crowdinvesting mithilfe einer Ausnahmeregelung so ändern, dass auch Leute ohne Akkreditierung bis zu 5% ihres Einkommens oder $2.000 pro Jahr investieren dürfen. Der JOBS Act hat zwar schon die Zustimmung des Kongresses, aber die SEC muß noch die Regeln für die genaue Anwendung dieses Gesetzes schreiben. Allein dieses neue Gesetz wird Crowdinvestment in den U.S.A. revolutionieren.

Crowdinvesting in Deutschland

Kraft des Schwarms Das deutsche Crowdfunding hinkt den U.S.A. sowohl in Maßstab, wie in Umfang hinterher, allerdings ist deutsches Crowdinvesting eine andere Geschichte. Deutsche Investment Gesetze sind flexibler und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin), das Equivalent zu der SEC, läßt Investment Fonds von bis zu 100.000 € ohne ihre Zustimmung zu. Aus diesem Grund sind schon einige Crowdinvestment Firmen in Deutschland aktiv und sie weiten sich rapide aus. Wie auch immer, diese Firmen fokussieren sich hauptsächlich auf Hightech Startups und sie können die besonderen Bedürfnisse von Stadtentwicklungsprojekten nicht bedienen.

Das deutsche Webportal fuer-gruender.de bietet einen guten Überblick über Crowdinvesting Websites.

Crowdfunding für Gebäude

In den U.S.A. stolperte Fundrise, die erste crowdfunded Immobilien Website, über ein Jahr lang über diverse Absperrungen und musste hunderttausende von Dollars für Rechtsanwaltsgebühren aufbringen, bis sie die Zustimmung der SEC endlich erhielt. Ihre Website startete im August 2012 und erreichte im November 2012 die100% Finanzierung für ihr erstes Projekt, eine Ladenfront Renovierung für $325,000. Bis Dezember 2012 haben sie drei Projekte für die Gesamtsumme von 3 Millionen Dollar finanziert. Für das erste Projekt war die Mindestinvestition $100 und die Durchschnittsinvestition $2,000

Crowdbuilding Dan and Ben Miller, die Gründer von Fundrise, interessierten sich besonders dafür, wie diese Methode der Kapitalansammlung es Leuten möglich macht, sich an der Verbesserung ihrer Nachbarschaft aktiv zu beteiligen. Bevor sie Fundrise starteten, machten sie eine Online Umfrage, um heraus zu finden, was für eine Art von Laden die Nachbarschaft in den renovierten Räumen wünschte. Das Hauptziel ihrer Website ist es, Wege zu finden, wie Immobilienentwicklung besser mit der lokalen Nachbarschaft verbunden werden kann. Für weitere Informationen lohnt ein Blick in das kürzlich veröffentlichte Portrait von Fundrise in the Atlantic.

Im Oktober 2012 hat Kapitalfreunde.de Deutschlands erste Crowdfunding Website für Immobilieninvestment gestartet. Ihr erstes Projekt, nicht so erfolgreich wie Fundrise, schaffte es 67.000€ für ein 390 qm großes Gebäude in Frankfurt am Main in Deutschlands Bankenmetropole zu sammeln. Die Investitionsmöglichkeit, die sie boten war ein Darlehen, das keinerlei Eigentumsanteile beinhaltete. Dies ist ein kleiner Anfang, aber die traditionellen deutschen Immobilienfonds werden schon bald den Wettbewerb dieser neuen Art von lokal engagierten Investitionsfonds zu spüren bekommen.

Diese neue Technology hat unglaubliches Potenzial, unsere Beziehung zu unserer Stadt neu zu gestalten. Durch das Aufbrechen der archaischen Welt der Immobilienfinanzierung, kann Crowdfunding, in einer Weise und in einem Umfang, wie wir es uns jetzt noch gar nicht vorstellen können, Nachbarschaften ermöglichen auf ihre gebaute Umgebung Einfluss zu nehmen. Zugang zu Kapital ist einer der größten Stolpersteine für 'locally grown projects'. Crowdfunding wird nicht alle unsere Probleme lösen, aber es ist ein wichtiger Auslöser des Umbruchs.

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Einführung zu dem Locally Grown City Blog

Dieser Blog möchte ermutigen, Stadt selbst zu machen.

Er basiert auf unserer persönlichen Erfahrung in Berlin und konzentriert sich auf die Personen und die Prozesse hinter den Projekten und Orten, die Berlin so besonders machen.

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